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Für mehr Dynamik auf dem Bildschirm – alles zum Thema HDR

Wenn du mit dem Thema HDR im TV-Zusammenhang bisher noch nicht vertraut bist, dann kennst du die kleine Abkürzung aber vielleicht aus einem anderen Bereich: deinem Handy oder deiner Kamera. Die Technologie kommt nämlich ursprünglich aus der Bildbearbeitung. Mit deiner Handykamera kannst du Aufnahmen mit oder ohne HDR aufnehmen. Wenn du mit den Einstellungen schon mal ein bisschen gespielt hast, dann wird du bemerkt haben, wie die Belichtung deiner Fotos mit und ohne HDR variiert. Mit der HDR-Funktion wirst du mehr „Lichtstufen“, also bessere Kontraste in deinem Bild erreichen, als ohne. Umgekehrt können TV-Geräte mit HDR-Technologie Kontraste besser darstellen und so für ein besseres Seherlebnis sorgen. Wir erklären dir die Basics und die verschiedenen HDR-Varianten.

Besseres Licht, bessere Farben, bessere Bilder

Die Abkürzung HDR steht für High Dynamic Range, was auf Deutsch etwa so viel bedeutet wie „Hoher Dynamikumfang“, gemeint ist damit ein erweiterter Kontrastumfang. Wenn du mit deinem Handy beispielsweise ein Foto im HDR-Modus aufnimmst, dann legt die Kamera mehrere Bilder mit einer unterschiedlichen Belichtung übereinander, um so ein kontrastreicheres Endprodukt zu erzeugen. Kontrastreich bedeutet: ein breites Spektrum verschiedener Helligkeitsstufen, von sehr hell bis sehr dunkel. Umgekehrt funktioniert es ähnlich bei der Wiedergabe auf deinem Fernseher. So können Farben bzw. Licht und Schatten noch besser dargestellt werden und selbst sehr dunkle Szenen, in denen du auf einem Fernseher ohne HDR sonst nur finstere Flächen siehst, haben auf einmal Details und wirken echter und lebendiger. Normalerweise gibt es für die Farbkanäle 256 Abstufungen (8-Bit- Farbtiefe) zwischen hell und dunkel. Mit HDR erhöht sich diese Zahl auf 1024 (10-Bit- Farbtiefe). Das ist schon ein deutlicher Unterschied. 

Übrigens, auch wenn du die Angaben häufig in Verbindung siehst: UHD oder 4K bedeutet nicht auch gleichzeitig HDR. Die Angabe UHD/4K bezieht sich nur auf die verfügbaren Bildpunkte deines Bildschirms, sagt aber noch nichts über das Lichtspektrum aus. Und wie auch für UHD/4K gilt für HDR, dass die gesendeten/abgespielten Inhalte in HDR verfügbar sein müssen. Ebenso musst du darauf achten, dass auch deine Geräte (bspw. dein Blue Ray-Player) und deine Verbindungskabel HDR unterstützen, denn nur so kann dein TV die Signale auch empfangen und lesen. 

Auch wenn wir hier noch wesentlich tiefer in die Details abtauchen könnten, erklären wir dir im nächsten Step lieber die unterschiedlichen HD-Varianten, die dir beim TV-Kauf begegnen können. 

Diese vier HDR-Standards musst du kennen

Für HDR gibt es zurzeit noch keine einheitliche Norm, deshalb wirst du unterschiedliche Angaben und Bezeichnungen finden. Aber keine Sorge, es gibt nur vier Technologien, die du für deinen Fernseherkauf im Hinterkopf behalten solltest. Nicht jeder Fernseher kann alle Standards wiedergeben.

HLG

HLG steht für „Hybrid Log Gamma“. Dieser Standard wird für Kabel- und Satellitenübertragungen genutzt, somit ist HLG vor allem dann interessant für dich, wenn du häufig das normale TV-Programm schaust und nicht nur streamst. Mit HLG kommt dein Fernseher einem HDR-Bild schon sehr nahe, auch wenn die Technik ein wenig anders funktioniert. 

HDR/HDR10

Mit dieser Variante übermittelt das Medium, also beispielsweise Netflix oder eine Blue-Ray, einmalig Metadaten, die das dunkelste und das hellste Farbdetail deines Films oder deiner Serie enthalten. Diese Daten sind statisch und werden auf jede Szene, egal ob hell oder dunkel angewandt. Das sorgt zwar für ein besseres Bild als ohne HDR, mit einem dynamischen Standard wird das Bild aber für jede Szene kalibriert. HDR 10 ist eine lizenzfreie Technologie und wird deshalb von vielen Herstellern benutzt. 

HDR+/HDR10+

Dieser Standard wurde von Samsung und Amazon Video konzipiert und ist im Grunde die dynamische Variante von HDR/HDR10. Mit HDR+ können die Farbtiefen dynamisch dargestellt werden, sodass die Kontrastwerte in sehr dunklen und sehr hellen Szenen angepasst werden. Auch HDR+ ist ein offener Standard, jedes Unternehmen kann ihn also ohne Kosten lizensieren. 

Dolby Vision

Dolby Vision ist zurzeit der beste HDR-Standard auf dem Markt, denn er kann mit einer Farbtiefe von 12-Bit ganze 68 Milliarden Farbnuancen und gute 4000 Helligkeitsstufen wiedergeben. Hier werden noch ausführlichere Metadaten dynamisch bereitgestellt, damit sich jedes Bild individuell darstellen lässt. 

Wie immer kommt es natürlich ganz auf deine Bedürfnisse und Wünsche an, wenn es darum geht dich für eine Technologie zu entscheiden. Wir raten dir dennoch dazu, bei deinem nächsten TV-Kauf darauf zu achten, dass dein neuer Fernseher einen HDR-Standard unterstützt.